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Wie du mit Yoga zu dir selbst findest. NIYAMAS - die 5 Gebote im Yoga

Autorenbild: Sarah HofstaedterSarah Hofstaedter

„Hätte mir nur einmal jemand gesagt was unter dem Decknamen Yoga alles zu finden ist, wären viele Ratgeber im Buchladen geblieben!“


Nach Belichtung der Yamas im letzten Blogartikel, welche uns zeigen wie wir in Frieden mit anderen sein können, folgen nun, tadaaaaa……die Niyamas!!!

5 Gebote, die uns dabei helfen sollen mit uns selbst ins Reine zu kommen. Der Fokus liegt also ganz auf einen selbst, dem eigenen Tun und Leben und der Frage wie dies eine sinnvolle, spirituelle Entwicklung unterstützen kann.


Ratgeber ade! Yoga ist das All-Inclusive-Package.


Die 5 Gebote (NIYAMAS) kurz erklärt:


1. SAUCHA – Reinheit

Jegliche Yogatechniken sind im Grunde nichts anderes als Reinigungstechniken. Der Mensch will Staub abklopfen und Körper, Geist und Psyche polieren. Je nach Technik können sie auf verschiedenen Ebenen ihre Wirkung entfalten. Die Körperübungen (Asanas) und Atemübungen (Pranayama) reinigen die Physis. Lebenslust wird wieder zum Strömen gebracht, Blockaden werden gelöst, man fühlt sich wieder geschmeidiger und pudelwohl in der Haut. Meditation klärt die Psyche. Der Gedankenzirkus wird besonnener, das Gefühl der Klarheit und Entspannung macht sich breit. Beten oder das Singen von Mantren wirkt auf emotionaler Ebene. Oft fühlen wir uns danach fröhlich und heiter beschwingt.


Wer bei meinem letzten Retreat dabei war, weiß wovon die Rede ist. Nach einer Gesangseinlage der gesamten Gruppe schwingt das „Om Tryambakam“ noch Tage später im Ohr und zaubert einem ein vergnügtes Lächeln ins Gesicht.


Das Prinzip der inneren Reinheit kann auch durch das Gestalten der Umgebung im täglichen Leben unterstützt werden. Indem wir auf gesunde Ernährung achten, oder im Home-Office mit verdunkelten Fenstern am Schreibtisch nicht im Chaos versinken – also Helligkeit, Sauberkeit und äußere Ordnung. Vielleicht noch ein dekoratives Accessoire und ein romantisches Kerzenlicht für die kitschigen unter uns (also mich).


2. SANTOSHA – Zufriedenheit

„Pff…lass mich doch sudern, wenn ich will“, hört man da mehr oder weniger oft. Für viele eine schwer zu meisternde Challenge. Zufriedenheit, wo im Westen doch eher der Leitgedanke „Schneller, Höher, Weiter“ gefestigt ist. Mit Santosha ist keineswegs Stillstand und Versumpern gemeint, sondern eher ein entspanntes Annehmen der jeweiligen Lage. Negative Gedankenspiralen wie „Erst WENN ich dies und jenes erreicht habe, DANN kann ich richtig glücklich sein“, sollen transformiert werden. Das Glück liegt in dir! Und wieder ein: „Pfff…ich kann diese Sprüche nicht mehr hören“, von den ewigen Zweiflern. Solange dieser Spruch nicht gespürt und zur persönlichen Erfahrung wird, bleibt es für einige eben ein öder Spruch. Hat man es erstmal gefunden, das Glück, die Zufriedenheit, wird man nickend und wohlwissend zustimmen.


Und stell dir doch einmal vor, was das für die Wirtschaft bedeuten würde! Fatal! 😳

Würde Werbung plötzlich nicht mehr wirken, der Konsum massiv reduziert werden und die Menschheit einfach nur zufrieden sein. Einfach nur verhängnisvoll für die Industrie. Bosse riesiger Shopping-Malls würden ein Horrorszenario erleben, Gewerbetreibende sich die Haare raufen. Oder würde die Natur aufatmen? Der Mensch wahrscheinlich auch? Doch das sind Gedankenspiele…


3. TAPAS – Selbstdisziplin, Askese

Tja, und nach Reinheit und Zufriedenheit doch nicht nur strahlender Sonnenschein, bunt schillernde Seifenblasen und leichtfüßiges Getue, wie viele Yoga abtun. Wobei, wer ernsthaft versucht Yoga zu leben wird schnell erkennen, dass mehr dahintersteckt. Disziplin wird auch hier als ein Schlüssel zum Erwachen gesehen. Durch Tapas, was auch als „reinigendes Feuer“ übersetzt werden kann, wird Reinheit (Saucha) leichter erreicht und mentale Stärke gebildet.


Du kannst Tapas üben durch:

  • Kalt Duschen

  • Auf Naschzeug verzichten

  • Schweigen

  • Früh Aufstehen

  • Fasten

  • Tägliches Meditieren und das Einhalten von Routinen


4. SVADHYAYA – Selbststudium

Selbsterkenntnis und Einsichten über den eigenen Werdegang werden durch Selbstreflexion und Innenschau bewusst. Durch diese Selbstbeobachtung werden unbewusst ausgeführte Verhaltensmuster, Gedanken bewusst. Wir erkennen den Ursprung von Emotionen und lernen uns selbst dadurch selbst besser kennen. Typisches Verhalten als Reaktion auf eine Aktion kann so bewusst gewählt werden.

Also ein Heulkrampf und darauffolgender Streit, weil der Freund wieder mal das falsche vom Einkauf mit nach Hause brachte (ja das gibt es wirklich), endet dann vielleicht mit der Erkenntnis, dass man sich nicht gesehen fühlt und spricht dies in aller Ruhe beim gemeinsamen Abendessen an.

Happy End 😊.



Auch größere Zusammenhänge werden erkannt. Moderne Techniken wie Journaling, oder das Führen eines spirituellen Tagebuchs gelten hier als tolle Helferlein. Auch das Lesen heiliger Schriften, wie der Bhagavad Gita oder der Bibel, ist Svadhyaya.


5. ISHVARA-PRANIDHANA – Hingabe

Hier ist die Hingabe (Pranidhana) an die persönliche Gottheit (Ishvara) gemeint. Man gibt sich selbst dem größeren Ganzen, einer Kraft, die über allem steht, hin. Sich von der Schöpferkraft, ganz gleich welchen Namen sie für einen trägt, leiten zu lassen führt zu höherem Bewusstsein. Um diese Hingabe zu praktizieren können Rituale, Zeremonien, Meditationen, Gesänge ausgeführt werden.


🙏

Dies waren sie nun. Die 5 Gebote zum Umgang mit dir selbst. Vielleicht siehst du darin auch Möglichkeiten dir selbst noch näher zu kommen, zu erkennen wer du bist und wozu du bestimmt bist, als Werkzeug zu einem selbstbestimmten und sinnerfüllten Leben, wo du dich wohl fühlst und Zugang zu deiner inneren Stärke findest.


Das wünsche ich dir von Herzen.

🙏


Du möchtest persönlich darüber philosophieren, in den Dialog gehen, dich darüber austauschen? Ich würde mich freuen, wenn du beim nächsten Retreat dabei bist!


Love & Peace

Sarah

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