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Was ist Emotionale Intelligenz (EQ) und warum ist sie so wichtig?

Autorenbild: Sarah HofstaedterSarah Hofstaedter

Hast du dich schon mal gefragt, warum manche Menschen scheinbar mit Leichtigkeit durch die Herausforderungen des Lebens navigieren, erfüllte Beziehungen genießen und Konflikte konstruktiv lösen können? Die Antwort liegt oft in einer besonderen Fähigkeit: der Emotionalen Intelligenz (EQ).


Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff? Wie wirkt er sich auf unser Leben aus, und wie können wir unsere emotionale Intelligenz gezielt steigern? 🤔

Lass uns eintauchen und herausfinden, warum EQ entscheidend für ein erfülltes Leben ist – und wie meine Yogastunden, die ich als Yogalehrerin und Psychologin entwickelt habe, dich auf diesem Weg unterstützen können.


Was ist Emotionale Intelligenz?


Emotionale Intelligenz beschreibt die Fähigkeit, die eigenen Gefühle zu verstehen, sie bewusst zu steuern und auch die Emotionen anderer Menschen wahrzunehmen und darauf einzugehen. Dabei geht es um weit mehr als nur den Umgang mit Gefühlen: EQ umfasst auch Selbstbeherrschung, Empathie, Motivation und die Kunst, Beziehungen aufzubauen und zu pflegen.


Daniel Goleman, einer der bekanntesten Forscher auf diesem Gebiet, beschreibt die fünf Kernbereiche der emotionalen Intelligenz:


  1. Selbstwahrnehmung: Die eigenen Emotionen erkennen und verstehen.

  2. Selbstregulation: Gefühlsregungen steuern und flexibel auf Herausforderungen reagieren.

  3. Motivation: Sich selbst inspirieren und langfristige Ziele verfolgen. Das Umsetzen von Emotionen in die Tat.

  4. Empathie: Die Gefühle anderer Menschen wahrnehmen und mitfühlend darauf eingehen.

  5. Soziale Kompetenz: Beziehungen gestalten und Konflikte konstruktiv lösen.


Bei der emotionalen Intelligenz handelt es sich um ein Konstrukt, das von zwei Psychologen mithilfe eines Tests messbar gemacht wurde. Wissenschaftlich betrachtet ist dieses Konstrukt noch nicht umfassend erforscht. Dennoch ist es sehr populär, anerkannt und gilt als interessantes Gebiet mit großem Potenzial.


Frau in Meditationssitz
Emotionale Intelligenz | Yoga

Warum ist Emotionale Intelligenz so wichtig?


Emotionale Intelligenz ist der Schlüssel zu einem erfüllten Leben. Sie beeinflusst unsere Beziehungen, unsere beruflichen Erfolge und vor allem unsere innere Zufriedenheit. Studien zeigen, dass ein hoher EQ oft entscheidender für Erfolg ist als ein hoher IQ. Warum? Weil unsere Fähigkeit, mit Gefühlen – den eigenen und denen anderer – umzugehen, unser Verhalten, unsere Entscheidungen und unsere Interaktionen prägt.



Ein Beispiel aus dem Alltag:

Wenn du frisch verliebt bist, schwebst du auf Wolke 7. Diese Euphorie ist wunderbar, kann aber auch negative Auswirkungen haben: Du verlierst vielleicht den Fokus bei der Arbeit oder bist weniger produktiv. Mit einem hohen EQ lernst du, diese Energie positiv zu nutzen – du kannst die Freude und Motivation aus der Verliebtheit bündeln und in andere Lebensbereiche lenken.


Emotionale Intelligenz: Veränderbar und trainierbar


Vielleicht denkst du, EQ sei angeboren und unveränderlich. Doch die gute Nachricht ist: Unsere emotionale Intelligenz ist formbar. Auch wenn unser Temperament durch genetische Anlagen beeinflusst wird, bleibt unser Gehirn plastisch – es kann sich lebenslang weiterentwickeln. Unser Temperament ist also kein Schicksal, dem wir uns hingeben müssen. Der günstigste Lebensabschnitt zum Einüben dienlicher, emotionaler Gewohnheiten liegt in der Kindheit und in der Jugend, Aber selbst als Erwachsene können wir mit klarer Absicht und gezieltem Training unsere emotionale Intelligenz verbessern.


Besonders effektiv ist hier eine Kombination aus Achtsamkeit, Meditation und  bewusstem Umgang mit Gefühlen. In meinen Yogastunden kombiniere ich psychologische Erkenntnisse mit körperlichen Übungen und Achtsamkeitspraktiken, um genau diese Fähigkeiten zu fördern.


Warum jede Emotion ihren Sinn hat


Emotionen sind nicht nur Reaktionen – sie sind wertvolle Signale, die uns helfen, zu handeln und Herausforderungen zu meistern. Jede Emotion ebnet uns den Weg, um ins Handeln zu kommen.

Viele dieser angeborenen, automatischen Reaktionen haben sich im Laufe der Evolution gefestigt und trugen entscheidend zum Überleben der Menschheit bei.

Allerdings hinkt unsere emotionale Reaktion der rasanten Entwicklung unserer modernen Welt oft hinterher. Während uns einst ein fletschender Säbelzahntiger in Alarmbereitschaft versetzte, kann heute eine Flut von E-Mails oder eine lange To-Do-Liste ein ähnlich heftiges Stressniveau auslösen. Wir gehen also die Herausforderungen der heutigen Zeit oft mit einem emotionalen Repertoire an, das noch auf die Bedürfnisse der Eiszeit abgestimmt ist.

Trotzdem bleibt die Aussage bestehen: Jede Emotion hat ihren Sinn. Es gibt keine „schlechten“ Gefühle, sondern nur den ungesunden Umgang mit ihnen. Diesen konstruktiven Umgang können wir jedoch erlernen. Und wenn Gefühle zu intensiv oder überfordernd wirken, kann eine Therapie eine wertvolle Unterstützung bieten.


Hier ein Blick auf die Funktionen einiger zentraler Gefühle:


  • Angst: Sie bereitet uns darauf vor, Gefahren zu bewältigen. Durch die körperliche Aktivierung erhalten wir Energie für schnelle Reaktionen.

  • Trauer: Sie ermöglicht uns, Verluste zu verarbeiten und innerlich zur Ruhe zu kommen.

  • Wut: Richtig kanalisiert, gibt sie uns Kraft und Entschlossenheit, Grenzen zu setzen oder für Gerechtigkeit einzutreten.

  • Liebe: Sie fördert unsere sozialen Bindungen, schenkt uns Zufriedenheit und erweitert unser Selbstbild.


Es gibt keine „schlechten“ Emotionen – nur den ungesunden Umgang mit ihnen. Genau hier setzt emotionale Intelligenz an. Sie hilft uns, unsere Gefühle zu akzeptieren und konstruktiv zu nutzen.


Wie du deine Emotionale Intelligenz steigern kannst


Hier sind 7 bewährte Strategien, um deine emotionale Intelligenz zu entwickeln – viele davon sind Bestandteile meiner Yogastunden:


  1. Selbstwahrnehmung schulen: Werde dir deiner Gefühle bewusst, ohne sie zu bewerten.

  2. Achtsamkeit und Meditation: Fördern Konzentration und innere Ruhe, was dir hilft, bewusst zu handeln statt impulsiv zu reagieren.

  3. Empathie verfeinern: Höre anderen wirklich zu, achte auf ihre Körpersprache und versuche, ihre Perspektive zu verstehen.

  4. Achtsames Zuhören: Sei präsent und schenke deinem Gegenüber deine volle Aufmerksamkeit.

  5. Selbstregulation üben: Übe Anpassungsfähigkeit und Gelassenheit, selbst in stressigen Situationen.

  6. Kommunikation und Konfliktlösung: Lerne, Gefühle klar auszudrücken und Konflikte mit Respekt anzugehen.

  7. Offenheit und Toleranz: Übe dich darin, andere Sichtweisen zu akzeptieren und aus ihnen zu lernen.


Emotionale Intelligenz und Yoga: Die perfekte Verbindung


Die Verbindung von Yoga und emotionaler Intelligenz wird auch wissenschaftlich untersucht. Eine Studie von Adhia et al. (2010), die Effekte von Yoga auf die emotionale Intelligenz von Führungskräften untersuchte zeigt, dass eine yogische Lebensweise (75 Minuten Yoga pro Tag + Philosophie) den EQ verbessert. Mehr zum Paper weiter unten.


Yoga ist nicht nur eine körperliche Praxis, sondern auch ein Werkzeug, um die Verbindung zwischen Geist und Körper zu stärken. In meinen speziell entwickelten Yogastunden verbinde ich psychologische Erkenntnisse mit Übungen, die deine Selbstwahrnehmung und emotionale Klarheit fördern. Durch Atemtechniken, Meditation und achtsame Bewegung kannst du lernen, deine Gefühle bewusst wahrzunehmen und positiv zu lenken.

Möchtest du deine emotionale Intelligenz steigern und dabei innere Ruhe und Ausgeglichenheit finden? Dann lade ich dich herzlich ein, an meinen Yogastunden teilzunehmen. Gemeinsam entdecken wir, wie du deine Emotionen zu deinen Verbündeten machen kannst.


Mach den ersten Schritt zu mehr emotionaler Intelligenz und einem erfüllteren Leben – ich freue mich darauf, dich auf dieser Reise zu begleiten!


Als Einstieg findest du hier ein kostenloses Yin Yoga Video, das dir hilft, emotionale Klarheit zu gewinnen.



Yin Yoga für emotionale Klarheit Titelbild Yogavideo
Yin Yoga für emotionale Klarheit | Gefühle im Fluss

Für Wissenschaftsinteressierte


Hier noch ein paar Infos zu der Studie von Adhia et al. (2010):


Die Autoren untersuchten den Einfluss von Yoga als "way of life" auf die emotionale Intelligenz (EQ) von Führungskräften. Dazu wurden 60 Manager eines Unternehmens in zwei Gruppen unterteilt: eine Yoga-Gruppe und eine Kontrollgruppe. Die Yoga-Gruppe erhielt 30 Stunden Yoga-Praxis (75 Minuten pro Tag - Asana, Pranayama, Entspannung) und 25 Stunden Theorieunterricht über die Yogaphilosophie, verteilt über sechs Wochen.


Die Kontrollgruppe erhielt ein allgemeines Work-Out im gleichen Stundenausmaßund

Vorträge über die Erfolgsfaktoren im Leben auf der Grundlage einer modernen Sichtweise.


Die Ergebnisse zeigen, dass die Yoga-Gruppe nach der sechswöchigen Intervention signifikante Verbesserungen in ihrer emotionalen Intelligenz erzielte, während in der Kontrollgruppe keine vergleichbaren Veränderungen auftraten.


Die Autor:innen heben hervor, dass Yoga durch die Förderung von Selbstwahrnehmung, Selbstregulation, Motivation, Empathie und sozialen Fähigkeiten eine wertvolle Methode zur Entwicklung von EQ und auch zur Verbesserung der Führungskompetenz ist.



Alles Liebe

Sarah



Quellen:


Buchempfehlung inklusive vieler weiterführender Paper und Studien: 

"Emotionale Intelligenz" von Daniel Goleman



Hasmukh Adhia, H.R. Nagendra, B. Mahadevan (2010). Impact of adoption of yoga way of life on the emotional intelligence of managers. IIMB Management Review (22), 32-41. doi:10.1016/j.iimb.2010.03.003



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